Die innere Heimat – Ankommen bei sich

Die innere Heimat ist ein Ort, den viele Menschen verlernt haben zu betreten. Und doch ist sie immer da – tief in uns. Wenn wir aufhören, unser Leben nur zu bewältigen, und stattdessen anfangen, es zu fühlen, zu beobachten ohne zu beurteilen und zu verstehen, öffnet sich Raum für etwas Neues: ein stilles Gefühl von Verbundenheit, von Ankommen – ganz unabhängig davon, was im Außen geschieht.

Manchmal zeigt uns das Leben auf ganz einfache Weise, dass wir den Moment genießen dürfen – und dass wir nichts festhalten können: Als Kind wollte ich meine geliebte Zuckerwatte aufheben, um sie später weiter zu genießen. Doch als ich sie Stunden später essen wollte, war sie weg – nur zerlaufener, klebriger Zucker blieb zurück. Die Enttäuschung war groß – und doch zeigte mir dieser Moment etwas Wichtiges: Es zählt, was wir jetzt erleben, nicht das, was wir festhalten wollen.

Genau dieses Erleben – das Jetzt nicht wegzuschieben, sondern zuzulassen – durfte auch ein junger Mann erfahren: In einer Arbeit spürte er die kindliche Neugier in sich, die er lange nicht zugelassen hatte, weil er glaubte, dass sie in der Welt eines „richtigen Mannes“ keinen Platz habe. Auf einer inneren Reise konnte er sie neu entdecken – und mitnehmen in sein Erwachsenen-Sein. Es entstand pure Freude, tiefe Lebendigkeit und ein echtes Ankommen bei sich selbst.

Ich glaube: In unserer kindlichen Neugier, unserem Staunen und unserer Lebendigkeit liegen tiefe Kraft und Wahrheit. Sie sind die Türen zu einem offenen Herzen – und der Schlüssel zu dem, was in uns gestalten, fühlen und schöpfen will.

Wenn wir als Erwachsene unser Herz öffnen, kann etwas entstehen, das an die Offenheit eines Neugeborenen erinnert – zugleich trägt es die Schönheit und Tiefe unserer bisherigen Lebensreise. Es ist ein bewusstes Öffnen des Herzens, das die Lebendigkeit und Verbundenheit des kindlichen Herzens erfahrbar macht – ohne in die Abhängigkeit der Kindheit zurückzufallen.

Das öffnende Herz erinnert an die immense Kraft, die jeder von uns in sich trägt – die Fähigkeit zu wahrer Liebe, Mitgefühl und innerer Lebendigkeit. Diese Kraft wird besonders spürbar, wenn wir zuerst zulassen, was ist, bevor wir es loslassen. So wird die Lebendigkeit, die Neugier und die Freude unseres inneren Kindes wieder erfahrbar – und mit ihr die Tiefe unseres Erwachsenseins.

Die Wurzeln unserer Kraft sind nicht nur unsere Ahnen, sondern auch unsere Fähigkeit zu fühlen und die Erinnerung an unser inneres Zuhause. Es ist das Vertrauen, dass da etwas ist, das durch uns wirkt – größer, tiefer und heilsam.

„Zwischen Reiz und Reaktion liegt ein Raum. In diesem Raum liegt unsere Macht zur Wahl unserer Reaktion. In unserer Reaktion liegen unsere Entwicklung und unsere Freiheit.“ – Viktor Frankl

In der systemischen Aufstellungsarbeit schaffen wir einen Raum, in dem unbewusste Muster, Reaktionen und Verstrickungen sichtbar werden. Sobald diese Dynamiken erfahrbar sind, können sie gefühlt, akzeptiert, angenommen und gewandelt werden. So ermöglicht der Prozess, eigene Reaktionen aktiv zu wählen – frei von den unbewussten Lasten, die uns bisher geprägt haben. Diese bewusste Wahl ist ein Schritt zu Heilung, Entwicklung und innerer Freiheit.

 

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